Donnerstag, 27. Januar 2011

Eisenoxidausfällungen im Sandstein


Ein großer Teil meines "Einzugsgebietes" wird geologisch durch kreidezeitliche Sandsteinformationen geprägt. Dazu gehört das Zittauer Gebirge und ein großer Teil Nordböhmens vom Elbsandsteingebirge über die Daubaer Schweiz bis hin zu den Schwojkaer Bergen. Das eigentlich Interessante ist jedoch, daß diese z.T. weit über 100 m mächtige Sandsteinschichten im Tertiär vulkanisch überformt wurden (der Grund war die Öffnung des Eger-Grabens vor 35 - 20 Millionen Jahren, was mit starken Vulkanismus verbunden war), was man an vielen Stellen, besonders eindrucksvoll jedoch in den Jonsdorfer Mühlsteinbrüchen im Zittauer Gebirge, besichtigen kann. Als sich das Magma im Tertiär durch den Sandstein hindurchgearbeitet hat, entstanden Spannungen im Gestein, wodurch sich Spalten öffneten, die schnell von flüssigem Gestein ausgefüllt wurden. Auf diese Weise entstanden Basalt- (Teufelsmauer bei Böhmisch-Aicha und Oschitz!) und Phonolitgänge, wobei Letztere heute meist völlig ausgewittert sind. Solch einen ehemaligen Phonolithgang kann man sich z.B. beim Aufstieg auf den Nonnenfelsen bei Jonsdorf ansehen:



Schaut man sich  dabei einmal den Sandstein der steil aufragenden Wände etwas genauer an, dann wird man zweierlei feststellen: einmal, daß die Quarzkörner zu einer widerstandsfähigen Matrix verschmolzen sind (man nennt das in der Fachsprache "gefrittet"), und zum anderen, daß die Wände mit braunen "Erzplatten" bedeckt sind. Bei diesen "Erzplatten" handelt es sich um Eisenoxidkrusten (sie sind sehr widerstandsfähig gegenüber der Verwitterung). Durch zirkulierende wässrige Lösungen wurden im Sandstein die Eisenoxide des vulkanischen Materials partiell angereichert, woraus sich im Laufe der Zeit die heute sichtbaren Eisenerzbewehrungen gebildet haben (als waagerechte Platten sehr schön bei den "Drei Tischen" am Eingang zu den Jonsdorfer Mühlsteinbrüchen zu sehen). Das erste Foto sowie das Folgende entstanden übrigens im malerischen Höllental (Peklo) zwischen Neugärten und Böhmisch Leipa (Ceska Lipa).


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1 Kommentar:

  1. Ich muss immer wieder feststellen das es in den neuen Bundesländern wunderschöne Ecken gibt. Ich bin viel lieber in Deutschland unterwegs als im Ausland.

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